Die Kugelbake ist das unbestrittene Wahrzeichen Cuxhavens und gleichzeitig ein einmaliges historisches Seezeichen, das weit über die Region hinaus bekannt ist. Mit ihrer markanten Holzkonstruktion am nördlichsten Punkt Niedersachsens markiert sie den Übergang von der Elbe in die Nordsee. Sie ist nicht nur ein technisches Bauwerk von maritimer Bedeutung, sondern auch ein Symbol, das die Stadt im Wappen führt und für viele Besucher den Inbegriff von Cuxhaven darstellt.

Die Geschichte der Kugelbake reicht weit zurück. Bereits im 18. Jahrhundert wurde an dieser Stelle ein Seezeichen errichtet, das den Schiffern Orientierung bieten sollte. Der Name „Kugelbake“ leitet sich von der großen Holzkugel ab, die den oberen Abschluss des Bauwerks bildet und von See aus weithin sichtbar ist. Ursprünglich diente die Bake der sicheren Navigation: Sie zeigte Seeleuten, dass hier die Elbmündung endet und die offene Nordsee beginnt – eine Information, die gerade für die Seefahrt von entscheidender Bedeutung war. Auch wenn moderne Leuchttürme und Navigationssysteme die Kugelbake längst abgelöst haben, ist sie bis heute als markantes Symbol erhalten geblieben.
Mit einer Höhe von knapp 30 Metern erhebt sich die Holzkonstruktion imposant über den Strand von Döse. Besonders eindrucksvoll wirkt sie bei Sonnenauf- oder Sonnenuntergang, wenn das Bauwerk als Silhouette vor dem weiten Himmel erscheint. Viele Besucher nutzen die Kugelbake als Fotomotiv, und kaum ein Urlauber verlässt Cuxhaven, ohne ein Erinnerungsfoto an diesem Ort aufgenommen zu haben. Sie ist das wohl meistfotografierte Bauwerk der Stadt und steht für viele gleichbedeutend mit dem Beginn der Nordsee.

Doch die Kugelbake ist nicht nur ein Bauwerk für die Schifffahrt oder ein Fotomotiv, sie ist auch ein geschichtsträchtiger Ort. Über die Jahrhunderte hinweg diente die Position immer wieder militärischen Zwecken, da die Elbmündung eine strategische Bedeutung hatte. Noch heute zeugen Relikte in der Umgebung – wie das Fort Kugelbake – von dieser Rolle. Zudem war die Kugelbake für Auswanderer ein markanter Punkt: Wer von Cuxhaven aus die weite Welt ansteuerte, passierte beim Auslaufen dieses Symbol und ließ damit seine Heimat endgültig hinter sich.
Heute ist die Kugelbake frei zugänglich und zu Fuß leicht erreichbar. Ein Spaziergang dorthin gehört für viele Cuxhaven-Gäste zum Pflichtprogramm. Der Weg führt über den Deich, vorbei an Strandabschnitten und Wiesen, bis man schließlich das imposante Bauwerk erreicht. Von hier aus bietet sich ein grandioser Ausblick über das Meer, die Elbmündung und den regen Schiffsverkehr. Bei klarer Sicht kann man die vorbeiziehenden Ozeanriesen, Containerschiffe oder Segelboote beobachten, die alle die enge Fahrrinne nutzen müssen. Für Kinder ist der Anblick oft genauso spannend wie für Erwachsene – denn die Vielfalt der Schiffe vermittelt das Gefühl, mitten in einer lebendigen Welt zu stehen.
Die Kugelbake ist auch ein Symbol für den Naturschutz, denn sie steht direkt am Rande des Wattenmeeres, das als UNESCO-Weltnaturerbe geschützt ist. Besucher haben daher die Möglichkeit, gleich zwei besondere Sehenswürdigkeiten miteinander zu verbinden: den Besuch bei der Kugelbake und eine Wanderung in die einzigartige Natur des Watts. Dabei wird deutlich, wie eng in Cuxhaven Technik, Geschichte und Natur miteinander verflochten sind.
Nicht zuletzt ist die Kugelbake für viele Menschen ein emotionaler Ort. Sie steht für Fernweh und Heimat, für Abenteuer und Abschied, für Ankommen und Neubeginn. Sie ist ein Wahrzeichen, das die Seele Cuxhavens verkörpert und einen Bogen schlägt von der Seefahrertradition bis in die Gegenwart.
Wer Cuxhaven besucht, sollte es sich nicht entgehen lassen, diesen besonderen Ort mit eigenen Augen zu sehen, die frische Nordseeluft zu spüren und vielleicht einen Moment innezuhalten, während das Wasser der Elbe in die offene See strömt.